Autor: Marcel Hauck, Copyright: 30.06.23 Diese fiktionale Geschichte entstand aus einer vorgebenen Wortwolke: Berge, strahlend weiße Wolke, tiefblauer Grund, Sonne, Luft, Rucksack, Fels, Enzian, Veilchen, Graskante, Neon, Gleitschirm, Schuhe, Beine, Rumms, Nähe, Gesicht, Auge, Schweiß, Atmung, Lachen. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Ein Freund von Action bin ich schon immer. Sei es der Ritt auf wilden Pferden in Kanada oder die harte Jeep-Tour in der Wüste von Ägypten. Ich stürze mich allzu gerne in Abenteuer, um es mir selbst zu beweisen. Diesmal ist ein entspannter Kurztrip in Bayern angesagt. Auf das überraschende Ende bin ich allerdings nicht gefasst! Nach dem Frühstück mit meiner Freundin Resi ziehen wir uns die Bergstiefel an. Wir atmen nochmal die frische Luft ein und begeben uns pfeifend zum Aufstiegspfad des Berges Appenholz. Die Sonne scheint angenehm auf unsere Haut. Die grünen Wiesen sehen saftig aus und der Himmel erstrahlt mit winzigen, reinweißen Wolken. „Hier eine Kuh mit Glocke um den Hals“, schmunzelt Resi. Ich schaue mich um und erblicke gar keine. Sie zeigt in den Himmel und ich fange an zu lachen. „Na, wenn die jetzt noch lila wäre, würde ich glatt reinbeißen!“, scherze ich mit einem großen Augenzwinkern. Resi kichert. Nach zwei Stunden am Gipfel angekommen, lassen wir es uns bei einem kleinen Früchte-Picknick gutgehen.Wir liegen im Gras, schauen uns verliebt in die Augen und knutschen rum.Ich liebe es,wie die Luft durch ihr Haar streicht.Ihre Haut riecht nach Sonne und kleine Sommersprossen zeichnen sich auf ihrer Nase ab. Es ist so weit.Resi packt wieder den Rucksack und ich bereite unseren gemeinsamen Gleitschirmsprung vor. Ich versichere mich doppelt und dreifach, dass bei Resi alles korrekt geschnallt ist. Sie ist etwas nervös, da es ihr erstes Mal ist. „Alles klar, mein kleiner Enzian. Bist du bereit?“, frage ich sie.Wir tippeln zur Graskante und bleiben stehen.Kleine Veilchen wachsen dort und wehen leicht tänzelnd im Wind hin und her. Ich streichle ihre Backe sanft. „Können wir abgehen?“, frage ich.Sie antwortet nun mutig und voller Vertrauen: „Aber sowas von!“. Ich stoße uns hinunter und wir beide schreien: „Woohooooo!“. Mit breit ausgestreckten Armen fliegen wir durch den tiefblauen Himmel.Resi kriegt sich gar nicht mehr ein vor Lachen.Sie stürzt mit mir in die Tiefe, aber fängt an zu lachen. Nun ist es Zeit.Ich ziehe die Reißleine und der Schirm öffnet sich abrupt.Es zieht uns mit einem Ruck nach oben.Dabei verliert Resi einen ihrer Schuhe und die frische Luft zieht ihr am Bein entlang hoch.„Das kitzelt ganz doll!“, ruft sie. Wir lachenund ich verliere für eine kurze Zeit die Aufmerksamkeit.Ich bemerke nicht,wie tief wir bereits gefallen sind.Der Seitenwind drückt uns nun Richtung Tal.Ich habe große Mühe den Gleitschirm unter Kontrolle zu haltenund wir nähern uns der Ortschaft.Die Menschen bleiben mit erstaunten Blickenund offenen Mündern stehen.Sie deuten auf uns, während wir die Hauptstraße entlang segeln. Plötzlich bleibt unser Gleitschirm an einer Neon-Reklame hängen.Es reißt uns mit Schwung einmal nach vorn und wieder nach hinten.Mit einem Rumms fallen wir mit den Hintern in einen Heukarren.Die Herzen pochen wie wild, die Atmung ist schnell und wir schauen uns grinsend in die Gesichter.Unsere Augen sind voller Glück. Ich habe noch nie in meinem Leben eine so tiefe Nähe verspürt.Verschwitzt und erleichtert schaue ich Resi an und frage lächelnd: „Heiraten?“ Und sie sagt: „Ja!“. In Liebe, Resi & Andy. Wie hast Du die Geschichte erlebt? Hattest Du Kopfkino? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
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August 2024
AutorMarcel Hauck |